Die alljährliche Aufführung unserer Quadrillenformation von „Hooves in Move“ ist bereits wieder Geschichte ... aber was für eine Geschichte ... Irgendwie schien im 2016 in den Trainings der Wurm drin zu sein, oder besser gesagt, nicht in den Trainings aber in der Wetterküche! Wir haben bis auf sehr wenige Ausnahmen vor allem in strömendem Regen traininert, einmal mussten wir sogar ein Training wegen Dauerregen, Hagel und Sturmböen veschieben. Das war in früheren Jahren anders, da hatten wir IMMER Wetterglück! Zum Glück hat die Stimmung unter den Reitern nicht unter diesen Wetterkapriolen gelitten, wir hatten es immer lustig.



Anfang Jahr fanden wieder die offenen Trainings statt, in denen alle interessierten Reiter mitmachen durften, ab April dann ritten nur noch die Reiter mit, welche sich auch für den Auftritt am 13. August in Aesch anlässlich des alljährlichen Concours der RKA gemeldet hatten. Das waren doch immerhin 7 Reiterinnen und 1 Reiter. Wie immer gibt es in einer Formation halt Wechsel, dieses Mal fiel zuerst ein Pferd aus – Peter musste sich von Fribinchen auf Ulbe schwingen und das ist ein sehr herausfordernder Wechsel. Immerhin hatte er noch ein bisschen Zeit bis zur Aufführung, sich an die schwungvollen Gänge von Ulbe zu gewöhnen und er hat diese Aufgabe dann wirklich gut hingekriegt, grosses Kompliment. „Etwas“ weniger Zeit, sich an das neue Pferd zu gewöhnen hatte Janina, sie sprang sehr kurzfristig für Viviane ein, welche sich 4 Tage vor der Hauptprobe als Reiterin abmeldete. Leider kann man sich den Zeitpunkt für Bandscheibenvorfälle nicht aussuchen ... Ebenfalls ein grosses Kompliment an Janina, sie hat sich sehr gut eingefügt, den Ablauf ohne Fehler geritten und ihr schwieriges Pferd geschickt durch die Figuren manövriert.

 

Etwas unschlüssig war sich der Verein, ob wir nun die Vorführung auf Gras vor dem Festzelt, oder dann doch auf Sand halt im hinteren Teil der Anlage, zeigen sollten. Zuerst hiess es, wir seien auf Gras, deshalb haben wir das letzte Training auf Gras und auf einem etwas kleineren Viereck abgehalten, uuuuh das war dann doch eine rechte Umstellung. Aber so routiniert, wie nun die meisten Reiter bereits sind, sass der Ablauf nach einigen Durchgängen auch hier und wir waren alle zuversichtlich. Zwei Tage später kam der Bescheid des OK, dass wir nun doch auf Sand und auf dem grossen Viereck reiten sollen, na gut, uns soll es recht sein. Um den Ablauf brauchten wir uns also keine Sorgen zu machen, trotzdem zogen wir die Hauptprobe am Freitag, 12. August durch, dies vor allem, um den Pferden die ungewohnte Umgebung zu zeigen. Das Festzelt und die Lautsprecher standen bereits und auch sonst war recht viel Trubel, da die Helfer des Concours natürlich die Hindernisse am Aufbauen waren. Gut so, konnten sich die Pferde grad an den ungewohnten Lärm gewöhnen und sich alles in Ruhe anschauen. Das eine oder andere brauchte eine Weile, schlussendlich schienen sich aber alle Pferde mit der Geräusch- und Festkulisse abgefunden zu haben. Leider tanzte einer aus der Reihe, obwohl man nicht unbedingt sagen kann, dass er „tanzte“... Dark bockte aus dem Nichts plötzlich los, eigentlich eher unerwartet, er war zwar während der Hauptprobe auch etwas geladen gewesen, aber händelbar. Sein blödes Losbocken hat Lavinia natürlich gar nicht Mut gemacht für die Aufführung am nächsten Tag und so habe ich beschlossen, ihn vor der Aufführung nochmals so richtig müde zu reiten.

 

Der Samstag der Aufführung ging also damit los, dass ich mit Dark einen langen Waldgalopp und viele Gehorsamsübungen machte, zudem erhielt er pflanzliche Unterstützung für sein Nerven-kostüm. Da unsere Aufführung erst auf ca. 17.30 Uhr angesetzt war, konnten wir uns genug Zeit nehmen, alle Pferde noch auf Hochglanz zu polieren, sie zu zöpfeln und Sättel und Zaumzeug zu putzen. Die neuen, von „Welt der Tiere“ gesponserten Schabracken sahen super aus, und die ebenfalls neuen mintfarbenen Bandagen, passend zum T-Shirt, waren ein gekonnter Farbtupfer. Ja, ausgesehen haben wir so richtig toll!! Irgendwann am Nachmittag bekam ich dann eine Nachricht, dass sich die Aufführung um eine Stunde verzögern würde. Gut, wir haben uns im Stall noch etwas gemütlich gemacht, allerdings hatten wir schon ein bisschen unsere Zweifel, ob dann so spät am Abend auch noch viele Zuschauer vor Ort sein würden ...? Pflichtbewusst wie wir sind – und da keine weitere Nachricht mehr kam, dass es noch mehr Verspätung geben würde – standen wir dann pünktlich um 18.30 parat und mussten feststellen, dass sich die Aufführung 1. noch sehr viel mehr nach hinten verschieben würde und 2. das OK des Concours sich einen Deut drum kümmerte, uns dies auch mitzuteilen.

 

Als wir dann schlussendlich nach 20 Uhr (!!!!) endlich unsere Quadrille zeigen durften, waren alle Reiter-/innen einfach nur stinkesauer, einzelne Pferde mit den Nerven am Ende und die Zuschauer so ziemlich alle auf dem Heimweg. Vom OK hat niemand daran gedacht, uns Bescheid zu geben, wie spät es wirklich werden würde, es hat sich auch keiner bemüht, uns als Warteverkürzung vielleicht etwas zum Trinken anzubieten, es war kein Helfer da, der die Hindernisse aus dem Sandviereck geräumt hätte, als wir dann endlich vorführen durften, und last but not least hatte der Speaker bis kurz vor dem Start nie darauf hingewiesen, dass noch eine Quadrillenvorführung folgen würde. Eine solche respektlose Behandlung haben wir nicht verdient und werden uns gut überlegen, für diesen Verein je nochmals die Pferde zu satteln. Schade.

 

Entsprechend war dann halt auch die Aufführung. Es haben sich doch noch einige treue Fans als Zuschauer eingefunden, darüber haben wir uns gefreut. Die ersten paar Figuren waren total fahrig, natürlich, die Konzentration und wohl auch die Motivation waren dahin. Mit der Zeit wurden aber die Figuren besser und schlussendlich wurde es doch noch eine ganz akzeptable Vorführung. Allerdings wollten wir anschliessend einfach nur noch heim in den Stall und die Pferde (und uns) vom rumstehen erlösen. Wir haben uns dann bei einem Pizzaessen den Ärger über ein solches Verhalten von der Seele geredet und waren schlussendlich wieder gut drauf und fanden so doch noch einen versöhnlichen Abschluss eines sehr langen Tages.

 

An dieser Stelle möchte ich mich als erstes ganz herzlich bei allen tapferen Reiter-/innen bedanken. Ich weiss, dass der eine oder andere von euch gerne die Aufführung hätte sausen lassen wollen, trotzdem habt ihr am Schluss nochmals alle Nerven zusammengekratzt und euch bemüht, das Beste aus der Situation zu machen. Und euer Bestes für die wenigen Zuschauer zu geben, das ist nicht selbstverständlich und das finde ich toll. Und genau das macht unsere Stärke als Formation aus, der grosse kameradschaftliche Zusammenhalt auf der einen Seite und dass alle immer ihr Bestes geben auf der anderen Seite. 



Ich freue mich auf weitere Trainings und auch Aufführungen mit der Top-Quadrillenformation Hooves in Move, welche neu unterstützt wird von „Welt der Tiere“ (Sponsor der wunderschönen Schabracke) und von Ari Sanitär AG, welcher einen Teil der Platzmiete übernimmt. DANKE auch diesen Unterstützern und allen weiteren fleissigen Helfern und TT's hinter den Kulissen, sowohl im Training wie auch an der Aufführung! Dies sind unter anderem Roger an der Mistbollen-Gabel :-), immer sehr beschäftigt, und Antonio hinter der Videolinse, so dass wir unsere Fortschritte und Lücken immer grad filmisch dokumentiert haben. Ich bin gespannt auf unsere weiteren Abenteuer und bin überzeugt, dass wir das nächste Mal POSITIVE Geschichte schreiben!

 

An dieser Aufführung mitgeritten sind

Peter Rothmüller mit Ulbe, Friese

Corinne Anklin mit Shahin, Achal-Tekkiner

Alina Rudolph mit Zaphir, Ungarenstute

Fabiene Antenen mit Baileys, Freibergerstute

Claudia Rothmüller mit Bubbles, schweizer Warmblutwallach

Lavinia Brunold mit Dark Deluxe, Rheinländerwallach

Marianne Cavaleri mit Corlando, schweizer Warmblutwallach

Janina Walker mit Mozart, schweizer Warmblutwallach