Der CD Bättwil ... wie schon seit einigen Jahren der Turnierstart auch in diese Saison für mich und Dark. Und auch dieses Jahr habe ich das L12 und das L14 gemeldet und wie die letzten Male schon "durfte" ich wieder am Morgen als eine der ersten und am Abend als eine der letzten starten. Das Gute an diesen weit auseinander liegenden Startzeiten ist, dass Dark in der Zwischenzeit heim in die heimische Boxe kann, der Nachteil ist ganz klar, dass es schwierig ist, sich am Abend nochmals für einen Start zu motivieren. 

 

Apropos Motivation ... die fehlte mir die ganze Zeit der Vorbereitungen zwar gar nicht, im Gegenteil. Irgendwie war ich sogar fast freudig aufgeregt, wenn ich an das Turnier dachte, denn Dark hat die letzten beiden Monate nach einer Zeit der Stagnation wieder einige Fortschritte gemacht. Die letzte Reitstunde vor dem Turnier hat mir allerdings viel von dieser Vorfreude genommen, ich hatte das Gefühl, grad alles falsch zu machen. Und so bald ich die Startliste gesehen habe, setzte wieder die Nervosität ein. Die konnte ich allerdings recht lange recht gut verdrängen, und bis am Abend vor dem Turniertag war ich recht gelassen. 

 

Der Sonntag begann früh, wie gesagt, im L12 war ich bereits in der zweiten Gruppe am Start. Mein Zeitplan ging perfekt auf, ich hatte nie Stress und immer genügend Zeit, aber auch nicht zu viel, wir waren also quasi auf den Punkt parat. Sehr gefreut habe ich mich über die Unterstützung von Claudia und Peter, die mich am Morgen früh vor Ort aufgemuntert und die Daumen gedrückt haben, ganz herzlichen Dank! Wie schon beim Einreiten blieb Dark in dieser ersten Prüfung die ganze Zeit viel zu gespannt, wenig vorwärts und eher unberechenbar. Ich wusste schon aus den Trainings und natürlich auch von den letzten Starts, dass man ihn die ganze Zeit REITEN muss und nie nur ein bisschen draufsitzen darf, aber dieses Mal war er wirklich recht mühsam. Ich konnte mir dies nicht so richtig erklären, die Wochen vorher lief er doch so gut. Vielleicht war es auch wirklich mein Mindset, dass sich übertrug? Jedenfalls gelang die Prüfung nicht, zu verspannt (Pferd und Reiterin), entsprechend zu wenig exakt geritten. Es passierten uns zwar keine "grossen" Fehler, aber viele kleine, und die Summe deren ergab ein schlechtes Ergebnis (Rang 31/41 mit 60,36%), mit dem ich auf keinen Fall zufrieden sein konnte. 

 

Mit einer Mischung aus Enttäuschung und Resignation brachte ich Dark nach Hause, stellte ihn in die Boxe und ging nach Hause, um zu arbeiten. So konnte ich mich dem traurigen Gefühl entziehen, das sich bei mir breit machte. Nun hatte ich so viel trainiert, mit so auf den Start gefreut und doch ging wieder alles schief. Habe ich mich zu sehr beeinflussen lassen von der letzten Reitstunde? 

 

Mit der verhaltenen Stimmung und somit weniger angespannt vom Mindset her, nahm ich am Abend die zweite Prüfung, das L14, in Angriff. Ich montierte die grossen Sporen, so dass ich Dark mehr vorwärts reiten konnte, und erhoffte mir, das Programm damit genauer absolvieren zu können. Als Unterstützung war Antonio vor Ort und es tat auch dieses Mal gut, jemanden an der Seite zu haben, der mich wohlwollend motiviert. Die Nervosität hielt sich in Grenzen, irgendwie war ich fast zu resigniert, um mir gross Gedanken zu machen. Ich kratzte einfach meine letzte Konzentration zusammen, gab alles und ritt so gut es ging vorwärts und exakt. 

 

Dieses Programm gelang uns besser und ich war beim Schlussgruss ziemlich zufrieden. Immerhin war uns eine Steigerung gelungen, die Rangliste war mir ziemlich egal. Mein Gefühl hat mich nicht getäuscht, wir haben 63,29% erreicht, dies reichte für einen 17. Platz/37, nur 5 Punkte entfernt von einer Klassierung. Immerhin, das war doch ein positiver Abschluss des Tages, und ich freute mich sehr darüber. Mal schauen, ob ich das Training nun umstelle, gleich weiter führe oder mich auf das Ausreiten konzentriere. Ich werde je nach Lust und Laune weiter machen und mich einfach darüber freuen, wenn ich und Dark Fortschritte machen, egal ob wir diese dann in einer Prüfung abrufen können.