Die PNW Vereinsmeisterschaft war für mich ein Novum, davon gehört hatte ich schon, aber ich war noch nie dabei, weder als Zuschauerin geschweige denn als aktive Teilnehmerin. So waren mir denn auch die Regeln nicht ganz klar, ich wusste nur, dass ich ein Teil des Teams aus 4 Reitern und von uns allen für die Dressur zuständig war, die anderen 3 Equipenmitglieder waren für die Spring-parcours verantwortlich. Es hiess also, ein möglichst gutes Dressurresultat in einem GA05 zu erzie-len, und dazu machten wir uns am Samstag Morgen früh auf nach Wintersingen.

 

Dass Wintersingen sehr ländlich gelegen ist, das habe ich aufgrund der Karte schon vermutet, dass das Turnier aber derart „ab vom Schuss“ stattfinden würde, das hätte ich dann doch auch nicht erwartet. Der Turnierplatz ist sehr idyllisch gelegen auf einem Hochplateau, zu erreichen über eine schmale, grad noch geteerte Strasse hinauf in die „Högger“. Ich war einfach froh, dass der Concoursplatz ausgeschildert war, alleine hätte ich den nie gefunden. Und ich war auch extrem froh, mit Lavinia eine Turnierbegleitung zu haben, die ohne grosse Worte zupackte und immer zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle half, vielen Dank für diese sehr wertvolle Unterstützung!

 

Am Turnierplatz angekommen, musste ich schon zum ersten Mal leer schlucken, als ich den Transporterparkplatz sah – ein unebenes, abgemähtes Maisfeld, mit tiefem, nassem und klebrigem Boden. Leider gab es einfach keine andere Möglichkeit zum parkieren, also wagte ich die Rallye-Fahrt mit dem Anhänger, Dark möge mir das Geschüttel verzeihen ... Das zweite Mal leer geschluckt habe ich, als ich den Abreiteplatz sah, ein sehr kurz gemähtes Grasfeld, nass, abschüssig und rutschig. Hätte ich dies gewusst, ich glaube, ich hätte Stollen montiert... so aber blieb mir nichts anderes übrig, als einen sehr aufgeregten Dark zu satteln – ich glaube, er war so nervös, weil er seine vierbeinige Turnierbegleitung vermisste ;-) - und mich in das Abenteuer zu stürzen. Gottseidank waren wir sehr früh dran, so konnte ich Dark alle Zeit der Welt lassen, sich umzuschauen und sich im Schritt lange mit der Umgebung vertraut zu machen. Er blieb dann beim Abreiten wirklich sehr brav, das hätte ich nicht erwartet, denn auf Gras dreht er normalerweise ganz anders auf. Ich versuchte, ihn so gut wie möglich etwas zu lösen und aufzuwärmen, aber Dark ist sehr heikel, was den Boden betrifft und löste sich absolut nicht, im Gegenteil. Nach ein paar Rutschern auf dem Gras hielt er sich nur noch fest und ich hatte keine Chance, ihn im Programm etwas noch vorne zu bringen. So zeigten wir ein viel zu braves Programm und erst noch im Zeitlupentempo, das gab natürlich nicht so viele Punkte.

 

Dass jedoch das Dressurresultat für das Equipenresultat gar nicht soooo massgebend ist, das habe ich dann erst am Nachmittag erfahren, als die Springreiter zum Zuge kamen. Mit meinem Resultat waren wir bloss einen Stangenabwurf von den vorderen Equipen entfernt, es brauchte also „bloss“ 3 Nullfehlerritte unserer Springreiter und der Sieg wäre unser. Aber beim Springen ist schnell eine Stange am Boden, das bekamen alle Equipen zu spüren, und bei uns waren es leider deren zwei, die fielen. Dank den super Nullfehlerritten von Philipp und Roger Wenger aber platzierten wir uns als Vertreter der RK Aesch schlussendlich auf dem sehr guten 4. Rang von 14 Equipen, das war doch ein schönes Resultat nach einem spannenden Nachmittag.