Der Samstag, 18. August, war der Tag des Nachwuchses – Noemie Stebler startete mit Pablo in der Führzügelklasse, als Führperson lief Simona mit, das Mami von Noemie. Für Pablo war es das erste Turnier seit 9 Jahren und für Noemie das erste überhaupt. Und für alle Beteiligten inklusive Simona und mir das erste Mal, dass wir an einer Führzügelklasse teilnahmen.

Die Aufregung war allen ein bisschen anzumerken, allerdings überwog bei allen Erwachsenen die absoluten Jöh-Gefühle. Pablo sah mit seinen hübschen Zöpfen einfach zum Fressen süss aus und Noemie glänzte in ihrer neuen Turnierbekleidung, die beiden waren einfach nur «herzig»!

Weniger herzig war, dass Pablo zuerst einmal zu seiner alten Gewohnheit griff, nämlich dass er nicht freiwillig in den Anhänger steigen wollte, dies obwohl Peti extra die Stangen vorne ponygerecht eingeschweisst hatte. Da ich dies kenne, habe ich nach dem ersten missglückten Ladeversuch das Zaumzeug montiert und Pablo in den Hänger geführt, das funktionierte dann auch prima und während der Fahrt blieb er ruhig wie immer. Kaum im Schänzli angekommen, mussten wir auch schon satteln, wir waren etwas spät dran, aber mit vereinten Kräften waren Pablo und Noemie schnell parat. Alle drei Starter hatten genug Zeit, sich aufzuwärmen, bevor es dann losging. In der Führzügelklasse werden die Kinder auf den Ponys von einer Führperson begleitet und dürfen in der Gruppe Figuren im Schritt und Trab reiten. Pablo war der kleinste, aber wie ich finde einfach der hübscheste 😊.

Noemie, Simona und Pablo haben ihr Programm tipp topp absolviert, Pablo blieb ganz brav und Noemie strahlte oben drauf wie ein Maikäfer. Nach der Prüfung versorgten wir Pablo im Hänger und er blieb dort superbrav und wartete geduldig, bis die Preisverteilung vorbei war. Noemie durfte sich über eine Plakette und einen Floh freuen, die Rangliste spielte keine grosse Rolle. Es gab eine Siegerin und alle anderen Kinder wurden gute Zweite, und so freuten wir uns über die Plakette mit dem 2. Rang und einem tollen Notenblatt. Gut gemacht, Noemie und Pablo!  


Am Sonntag war ich dann dran mit Dark, ich hatte ein L14 und ein L16 gemeldet und startete somit auch im PNW-Final. Dieses Projekt ging dann nicht mehr ganz so entspannt über die Bühne wie das Projekt Nachwuchs am Samstag …

Da ich sehr weit auseinanderliegende Startzeiten hatte, habe ich auf dem Schänzli für Dark eine Boxe reserviert, gottseidank. Der erste Start war kurz nach 8 Uhr am Morgen, und dies hiess für uns alle früh aufstehen. Mit uns alle meine ich natürlich Dark und mich, aber auch Simona, welche mir am Samstag Morgen früh bereits Dark turnierfertig geputzt und gezöpfelt hatte, vielen Dank an dieser Stelle dafür! Er sah sehr elegant aus mit seinen tollen Zöpfen!

Da auf dem Schänzli-Viereck sowohl 2 Prüfungen parallel liefen und auf demselben Viereck auch der Abreitplatz ausgesteckt war, wurde es auf dem Abreitplatz sehr eng. Es drängten sich auf diese paar Quadratmeter zwischen 10-12 Pferde, und nicht alle Reiter kennen wohl die Reitplatzregeln, so dass ein entspanntes Abreiten gar nicht möglich war. Dark fing an, vor den entgegenkommenden Pferden zu scheuen und ein «Lösen» war schwierig. Wenn er so gespannt ist, verkrampfe ich mich auch immer wieder und obwohl ich versucht habe, möglichst gelassen und konzentriert zu bleiben, war einfach zu viel Ablenkung rund ums Viereck. In der Prüfung selber war es dann vor allem ein Pferd in einem Hänger, der grad neben dem Prüfungsviereck stand, das uns aus dem Konzept brachte. Das Pferd tobte im Hänger und jedes Mal, wenn Dark dort vorbei musste, schepperte es unvorhergesehen. Das war sehr schade, so unterliefen uns wieder viel zu viele Fehler und das Programm gelang nur durchzogen. Ich fand, es hatte auch seine guten Seiten, so z.B. wieder das Stehen/Halt/Retour, aber wenn die Richter mal einfuchst sind auf eine 6-er Note, dann ziehen sie kaum höhere Noten auch bei guten Lektionen. Es resultierte ein 12 Rang/17 mit 62.06%, und damit war ich natürlich nicht zufrieden.

In der zweiten Prüfung startete ich als Viertletzte, also kurz nach Mittag, und in der Zwischenzeit konnte sich Dark in der reservierten Boxe erholen. So doof er sich auf dem Viereck benehmen kann, so unkompliziert ist er im Umgang. Wir brachten ihn in seine Boxe, wo er ziemlich alleine dastand, und nach wenigen Minuten tat er sich am Heu genüsslich und beobachtete das Kommen und Gehen auf dem Schänzli, völlig selbstzufrieden. Nach einer laaangen Wartezeit, die wir uns mit Kaffee, Kuchen und die anderen Starter beobachten vertrieben, sattelten wir Dark zum zweiten Mal. In der Zwischenzeit war auch unser Fanclub eingetroffen, Antonio, Claudia, Peti und Lavinia kamen, um uns zu unterstützten. Das ist echt jedes Mal eine Riesenfreude, und ich fühle mich dann jeweils wirklich mental unterstützt und getragen. Danke euch allen für euer Dabei-Sein!

Auch im L16 war dasselbe Problem auf dem Abreitviereck: kaum Platz zum Warmreiten. Nach einigen Trab- und Galopprunden versuchte ich das Lösen vorwiegend im Schritt, dies auch, um Energie zu sparen. Die Mittagshitze drückte, das frühe Aufstehen und lange Rumhängen machte sich bemerkbar und Dark war triebiger als auch schon. Im Programm selber lief er dann aber gut vorwärts, ich fand, uns gelang ein recht anständiges Programm. Einzig das Umspringen im Aussengalopp – trotz allen Vorsichtsmassnahmen – kostete uns wieder Punkte, aber keine vielen Ränge. Wiederum wurde unser Programm durchwegs als 6-er Programm gewertet, kaum Noten nach oben oder nach unten. Schade, dies nimmt mir auch ein bisschen die Hoffnung, es jemals etwas weiter nach vorne zu schaffen. Aber egal, dieses Mal war ich zufriedener mit meiner/unserer Leistung.

Das Warten auf die Preisverteilung zog sich dann noch stuuuunden hin, es war eine unglaubliche Zumutung. Gottseidank habe ich Dark nochmals in die Boxe gebracht, denn bei dieser Hitze mehr als 2 Stunden im Anhänger zu verbringen, hätte ich ihm nicht zumuten wollen. Schlussendlich durfte ich dann die Notenblätter für beide Prüfungen abholen. Wir erreichten in der zweiten Prüfung den 9. Rang/16 mit 63.1% und somit im PNW-Final den 11. Schlussrang. Eher enttäuschend, etwas mehr hätte ich mir schon erhofft, jetzt mal schauen, was wir daraus machen. Die Lust auf das Starten ist mir auf jeden Fall vergangen, vielleicht kommt sie ja nächstes Jahr wieder, aber bis dahin geniessen wir das «druck- und stressfreie» Reiten.