Dieser Turniertag begann wieder einmal mitten in der Nacht – um 6 Uhr Treff im Stall – und trotz Sommeranfang vor der Tür mit nasskaltem und unfreundlichem Wetter. Der Regen liess auch den ganzen Morgen nicht nach und wurde zu den Startzeiten von Lavinia noch intensiviert, einfach nur gruuusig! Wir haben Baileys sogar im Anhänger gesattelt, weil wir sonst innert Minuten pflotschnass geworden wären, und alle Pferde durften ihre Schirm-Festigkeit beweisen – kein Zuschauer, der sich nicht unter dem schützenden kleinen Dach versteckt hätte! Leider wurden die Reiter und Pferde nicht vom Regen verschont und die weissen Reithosen blieben nicht lange weiss ...

 

Irgendwie schien dieses garstige Wetter jedoch Lavinia und Baileys nicht allzu gross zu stören, die beiden machten einen zufriedenen und schon fast zu entspannten Eindruck. Auf dem Abreitplatz meinte Lavinia noch, Baileys sei eher etwas „murksig“ drauf und zog dann für die zweite Prüfung sogar die Sporen an. Wie war das nochmals mit dem Rennmäuschen ...? Ja da scheint sich etwas geändert zu haben, aber ob das so von Vorteil ist, wenn Baileys dann eher zu ruhig ist?

 

Da Lavinia auch dieses Mal zu den frühen Starterinnen gehörte, musste sie schon bald zur ersten Prüfung, einem GA01, antreten. Auf dem Abreitplatz wimmelte es von Pferden, und obwohl dieser recht gross war, schien ein geordnetes Abreiten nicht möglich. Das Aufwärmen war also eher ein Schlangenlinien-zum-Ausweichen reiten, aber schon bald ertönte die Startglocke und es galt ernst. Lavinia ritt hochkonzentriert und zeigte ein solides Programm, bis sie von der C-Richterin mit einem Glockenzeichen aus dem Fluss geholt wurde. Was war los ...? Hat sie sich verritten? Nein, hatte sie nicht, und teilte dies auch entrüstet der Richterin mit, welche zuerst überrascht aber dann einsichtig war. Also, weitermachen, Programm zu Ende reiten und sich über die Glocke wundern ...

 

Die zweite Prüfung war kurze Zeit später, es reichte also gar nicht zum Absatteln, Baileys und Lavinia konnten sich nur eine kurze Pause gönnen, welche von Baileys mit ihrer Lieblings-beschäftigung gefüllt wurde: Fressen :-). Es sei ihr gegönnt, schliesslich macht sie immer so toll mit und gibt alles und ist topp zuverlässig. Auch die zweite Prüfung, ein GA03, ritt Lavinia präzise, flüssig und ohne grosse Fehler. Klar könnte man hier und da noch etwas verbessern, mich dünkten vor allem die Verstärkungen ausbaufähig, aber daran arbeiten wir ja nun zu Hause weiter. Dafür waren die Haltparaden sehr gut und Baileys die ganze Zeit schön an den Hilfen und sehr brav bei ihrer Reiterin.

 

Der Vorteil von frühen Startzeiten ist es, dass man das Pferd in der Zeit bis zur Rankverkündigung heim in den Stall bringen kann. Wir waren bald zurück auf dem Platz, schauten uns noch die restlichen Starter an und verbrachten die laaange Zeit bis zur Rankverkündigung in Gesellschaft von Gaby und Diana mit munterem Plaudern und mit Essen und Trinken. Und natürlich einem Blick auf die Zwischenrangliste ... Da lagen Lavinia und Baileys in beiden Prüfungen auf dem 1. Rang!!! Wow, wir waren doch etwas überrascht, aber natürlich zufrieden und happy! Würde Lavinia ihre Position halten können und reichte es gar zu einem Doppelsieg? Beim GA01 zweifelte ich ein bisschen, da lagen die beiden mit 63% ganz knapp vorne, beim GA03 sollte es aber für den Sieg reichen, immerhin lag dort ihr Total bei sensationellen 67%. Es kam dann aber anders :-), das GA01 hat Lavinia für sich entschieden, mit knappen 2 Punkten Vorsprung auf die 2. Platzierte, den Sieg im GA03 hat ihr jedoch eine andere Reiterin vor der Nase weggeschnappt. Dort lag sie mit 15 Punkten Vorsprung auf die 3. Platzierte auf dem 2. Platz, das ist einfach nur super. Lavinia hat einmal mehr gezeigt, dass sie Biss und im Viereck Nerven wie Drahtseile hat. Auch Baileys scheint langsam Gefallen am Concoursleben zu finden, sie ist so extrem unkompliziert und willig und das ist mehr als Gold wert. Die beiden haben eine supertolle Leistung gezeigt, ich bin unglaublich stolz auf die beiden, zudem bin ich überzeugt, dass wir alle an diesem Tag von einem ganz besonderen Schutzengel begleitet wurden... Dieser Tag endete mit allgemeinem Strahlen, trotz Dauerregen und dunklem Himmel und dafür bin ich sehr dankbar, es war wunderbar mit euch!