Am Sonntag war der Tag der Jugend, der Tag des Auftrittes von Pablo und Clara. Ich habe mich sehr gefreut, dass Clara anfangs Jahr zugestimmt hat, mit Pablo auf Turniere gehen zu wollen, und sie dazu auch mehr trainieren kommen wollte. So hatten wir ein schönes Ziel, um darauf zu trainieren und ich freue mich immer sehr, wenn Pablo wieder mal auswärts mit darf, denn er liebt es, sich überall zu zeigen. 

 

Mir war schon klar, dass das Turnier in Biel-Benken ein ehrgeiziges Ziel für beide war, denn zum einen war Pablo ja erst seit Beginn des Jahres wieder im Aufbau. Und da er doch schon 22 Jahre alt ist sowie seine Verletzung (Fesselringbandzerrung) gravierend und anfällig auf Rückfälle war, konnten wir nicht einfach so Gas geben wie wir wollten. Zum anderen ist auch Clara noch nicht so lange im Sattel, es galt für sie, in kurzer Zeit sehr viel zu lernen, sowohl was das Reiterliche betrifft wie auch alle Hufschlagfiguren etc. 

 

So haben wir also das Training langsam gesteigert, je näher das Turnier rückte. Was wir mit Rücksicht auf Pablo halt etwas zurück stecken mussten, war das Galopptraining, und das bedeutete, dass erstens das Galoppieren im Viereck für ihn schwierig blieb und zweitens die Konditionssteigerung nur langsam voran ging. 

 

Nichtsdestotrotz guten Mutes haben wir Pablo an diesem Sonntag Vormittag hübsch gemacht, so gut wie möglich die gelben Flecken entfernt, ihn gezöpfelt und das Sattelzeug geputzt. Auch Clara hat sich Turnierkleidung angezogen, die Haare hübsch zusammengesteckt und die beiden sahen einfach umwerfend und unwiderstehlich gut aus. Das fanden offenbar auch die Richter, denn für das Aussehen und die korrekte Bekleidung gab es eine glatte 10 :-).

 

Der Transport verlief problemlos, und man merkte Pablo die Freude an, als er am Turnierort ausstieg. Man da gab es viel zu sehen und anzustaunen und sich vielen Menschen und anderen Ponys zu zeigen, er war so süss anzusehen in seiner Aufregung. Auch Clara war etwas aufgeregt, man merkte ihr dies aber kaum an. Die ersten paar Runden blieb ich bei den beiden, bis Pablo sich etwas an die Atmosphäre gewöhnt hatte, er blieb von Anfang an sehr brav und bei seiner Reiterin. Auch die Familie von Clara ist dann zur Unterstützung eingetroffen und alle waren sichtlich stolz auf dieses hübsche Pony-Reiterin-Paar. 

 

Auch heute waren wir gut in der Zeit und nach genügend Warmreiten durfte Clara auch schon in der Gruppe ins Prüfungsviereck einreiten. Die Gruppe bestand aus 4 Ponys, welche in der Abteilung im Schritt und Trab Figuren reiten mussten. Der Galopp fand einzeln auf der grossen Volte statt. Clara hat ihre Aufgaben sehr gut gemeistert, sie steuerte Pablo sicher in der Gruppe und ritt konzentriert mit und gab ihr Bestes. Sie hatte etwas das Pech, das sie als letzte der 4 Ponys zum Galoppieren antreten durfte, d.h. sie musste fast 20 Minuten lang im Schritt warten, und da war der Pfupf von Pablo natürlich völlig eingeschlafen. Es gelang ihr nicht, ihn für das Galoppieren so richtig zu wecken und den Linksgalopp wollte er gar nicht zeigen. 

 

Ich wusste zwar, dass das Galoppieren schwierig werden würde (siehe oben, wenig Training), für Clara war dies leider nicht so klar und sie war sehr enttäuscht, dass diese Aufgaben nicht gelangen. Auch wenn wir ihr alle sagten, wie toll sie die restlichen Aufgaben gelöst hat, sie blieb zu Beginn etwas in ihrer Enttäuschung hängen. Ich glaube aber, mit der Zeit hat sie sich dann doch über die wirklich gelungene Premiere ihres ersten Turnieres gefreut, ganz zaghaft kamen auch erste Freude-Bekundungen. 

 

Ich persönlich finde, Pablo und Clara haben das ganz toll gemacht, sie waren so herzig und dass an Turnieren einiges nicht nach Wunsch verlaufen kann, das weiss ich selber am besten. Es freut mich sehr, mit Pablo unterwegs zu sein und auch Clara freut sich nun auf die nächste Gelegenheit, an einen Start zu gehen. Schauen wir mal, wohin der Weg dieser beiden noch führt ;-).