Das nächste Dressurturnier für Lavinia und mich folgte schon bald, und trotz den guten Ritten in Aesch an der Vereinsmeisterschaft wussten wir: jedes Turnier ist eine neue Herausforderung, ein neuer Turnier-Platz, neue Umstände und die Tagesform entscheiden über die jeweiligen Resultate. Da aber weder Lavinia noch ich verbissen „auf eine gute Platzierung“ reiten, sondern die für uns selber gesteckten Ziele sowie der Spass an der ganzen Turnierreiterei im Vordergrund stehen, freuten wir uns auf die Herausforderungen des GA04 und GA06 in Eiken – und waren gespannt, wie wir dieses Mal als Konkurrentinnen gegeneinander abschneiden würden :-).

 

Dass es ein langer Tag werden würde, das war uns beiden bzw. uns dreien klar, danke Fabienne einmal mehr für deine tolle Turnierunterstützung! Dass es ein sonniger Tag wurde, darüber waren wir sehr froh, denn noch am Vortag goss es zeitweise wie aus Kübeln und in Eiken sind das Turnierviereck sowie auch die Festwirtschaft draussen. Es war zwar frühmorgens noch etwas kühl, aber beim Reiten wurde uns dann genügend warm und die Sonne drückte auch schon bald durch und wärmte wohlig. Im GA04 starteten Lavinia und ich relativ bald hintereinander, so dass ich Lavinias Ritt leider verpasste, sie war allerdings nach ihrem Ritt gar nicht zufrieden und meinte nur, sie sei nicht genügend exakt geritten und hat somit wertvolle Punkte verschenkt. Mein Programm war ganz ok, Dark war allerdings sehr guckig und verspannte sich, was bei ihm dazu führt, dass er nicht mehr richtig vorwärts läuft.

 

Da wir relativ kleine Startnummern hatten, dauerte es bis zur Preisverteilung noch eine Weile, welche wir uns mit Käffelen und Kuchen essen vertrieben. Die Pferde warteten geduldig und sehr brav im Anhänger, und das ist doch schon mal sehr viel wert, denn so lange mussten sie noch nie im Hänger stehen. Die Preisverteilung fand dann so kurz vor der zweiten Prüfung, dem GA06 statt, dass Lavinia bereits wieder auf Baileys sass, bevor die Ränge verlesen wurden. Leider reichte es ihr auch gar nicht zu einer Klassierung, während ich mich über einen guten 11. Platz mit 61.88% freuen konnte. Schaute man die Punktzahlen an, so wurde klar: es muss um jeden Punkt gekämpft werden, denn die Ränge sind extrem nahe beieinander. So lag z.B. in dieser Prüfung Lavinia mit nur 14(!) Punkten Abstand zu mir auf dem 23. Rang, so viel Abstand hat man ja manchmal sogar von Richter zu Richter!

 

Auf jeden Fall hatte sich Lavinia vorgenommen, diese zweite Prüfung exakt zu reiten und das Beste zu geben, und das ist ihr gut gelungen. Ich fand, sie hat ein schönes, harmonisches Programm gezeigt, natürlich sind die Verstärkungen nicht die Highlights aber trotzdem so gut wie möglich herausgeritten. Die Richter sahen dies etwas anders und platzierten die beiden wiederum auf Rang 23, dieses Mal wenigstens mit einer Punktzahl über 60%. Ich war mit Dark über eine Stunde später dran und habe wohl zu lange abgeritten, dachte ich, jedenfalls fühlte er sich vor dem Start etwas „klebrig“ an und wollte wieder nicht so richtig nach vorne. Kaum im Viereck, sah er aber tausend Gespenster und bockte sogar kurz vor den Richterhäuschen, so ein frecher Kerl. Da habe ich ihn etwas strenger angepackt, was in der Trabphase noch gut ging, im Galopp aber juckte er umher und zeigte wieder seine fliegenden Galoppwechsel, die leider in diesem Programm einfach nicht gefragt sind. Auf jeden Fall verpatzen wir die Galopptour und dies mochte es nicht leiden, wir wurden nur 36. (16 Punkte hinter Lavinia). Aber auch wenn diese Patzer nicht gewesen wären, Lavinia und ich mussten uns eingestehen, dass wir gegen diese sehr starke Konkurrenz in Eiken einfach null Chancen hatten. Das ist nun mal bereits in den GA-Prüfungen so, dass sehr viele sehr gangstarke Pferde gezeigt werden, und wir können nur mit perfekten Programm versuchen, die eigenen Ziele zu erreichen. Das ist mir im GA04 und Lavinia im GA06 gelungen, alles andere war „Kilometer absolvieren“ und Erfahrungen sammeln. Aber Spass hat der Tag trotzdem gemacht, auch dank wiederum vielen Freunden, die uns an der Bande tatkräftig unterstützt haben, das ist einfach toll und extrem motivierend! Vielen Dank euch allen!