Ganz anders als beim Turnier auf dem Schänzli vor drei Wochen durften wir dieses Mal am frühen Nachmittag und bei Gluthitze starten ... ich weiss jetzt nicht so recht, welche Variante die angenehmere ist ... jedenfalls hatten Lavinia und ich grossen Respekt vor der grossen Hitze und davor, dass wir unseren Pferd zu viel zumuten würden. Schliesslich hatten die Meteorologen über 38° angesagt für diesen Sonntag!

 

Die Woche vor dem Turnier war ebenfalls geprägt von der Hitze und dem dementsprechend verminderten Training. Zudem hustete Baileys noch, weshalb Lavinia erstens fast gar nicht trainieren konnte und zweitens noch mehr unter dem Druck des schlechten Gewissens stand ... diese Umstände waren nicht so ganz einfach wegzustecken und dies hat sich dann auch in der Gesamtstimmung bemerkbar gemacht. Kommt dazu, dass wir durch die weit auseinander gelegenen Startzeiten wenig „miteinander“ machen konnten – Lavinia musste Baileys zuerst parat machen und einreiten, während ich mit Dark noch am Halfter rumlief und ihn etwas grasen liess, bis ich dann satteln durfte. Als ich zum ersten Start im GA04 antrat, hatten Lavinia und Baileys schon beide Programme hinter sich und durften nun ihrerseits die kühle Dusche und das Grasen im Schatten geniessen.

 

Umso schöner fand ich es, dass sich viele Turnierschätze eingefunden haben und uns fleissig unterstützt haben, an dieser Stelle herzlichen Dank! Wir waren dankbar für die kalten Getränke, die helfenden Hände, die aufmunternden Worte und überhaupt, es ist schön, wenn man so begleitet wird!

 

Nichtsdestotrotz mussten wir unsere Programme ganz allein ins Viereck bringen ... Lavinia war mit ihren Leistungen nicht zufrieden, Baileys war wieder zum Rennmäuschen mutiert und absolvierte die Programme auf Zeit :-). Das GA04 gelang ihr allerdings nicht ganz so schlecht, immerhin erreichte sie dort Rang 11 von 29 Startern. Das GA06 war dann schon ein bisschen zu hastig geritten, ich habe so die leise Vermutung, dass Lavinia selber viel zu viel Respekt vor diesem Programm hatte und deshalb nicht ganz so nervenstark ritt wie sonst. Das Resultat war dann ein 15. Platz von 20 Startern, beide Programme waren aber über 60% gewertet. Es ist etwas schade, dass diese beiden im zweiten Programm nicht ihre gewohnte Leistung abrufen konnten, denn es ging ja auch um die PNW-Meisterschaft, bei der beide Programme zusammen gezählt wurden. Lavinia erreichte den guten 6. Schlussrang in der Meisterschaft von 12 Konkurrenten, lag dabei aber mit 0.1%-Punkten hinter dem 5. Rang und das ist doch irgendwie ärgerlich. Trotzdem: herzliche Gratulation zu dieser guten Leisung! Das ist aber auch Sport und da gilt es: daraus lernen und es das nächste Mal besser machen.

 

Tja, und wie ist es mir ergangen ... Dark war sehr brav, ob dies nun an der Hitze gelegen hat oder daran, dass wir über eine Stunde vor dem Abreiten noch in der Sonne rumstanden und er sich in Ruhe alles anschauen konnte, ich weiss es nicht. Auf jeden Fall war er zum Reiten eher triebig und der Hallenboden machte ihm zu schaffen, so dass ich irgendwie gar nicht richtig abreiten konnte. Im GA04 turnten wir uns deshalb eher etwas warm und es unterliefen mir richtig blöde Fehler, so habe ich zum Beispiel Programmpunkte aus dem GA06 verwechselt und beim Mittelgalopp zu viel gewollt, so dass er mir umsprang. Beim GA06 war die Haltung von Dark viel besser, mein Hirn aber immer noch auf Halbmast ... und wieder produzierte ich unnötige Fehler, die mich Punkte kosteten. Dass wir trotzdem 2x auf Rang 9 platziert wurden, hat mich deshalb sehr erstaunt, aber natürlich habe ich mich darüber gefreut.Im GA04 übrigens nur mit 4 Punkten Abstand zu Lavinia und Baileys :-)... Ich habe riesig Freude, dass Dark so brav blieb, und die Fehler sind meiner Unkonzentriertheit zuzuschreiben, die sicherlich auf die nicht ganz einfachen Umstände und meine fehlende Startroutine zurück zu führen sind. Umso mehr freue ich mich nun auf die nächsten Starts, um wieder etwas mehr Sicherheit im Programmreiten zu erlangen.