Die letzten Turniere sind ja schon eine Weile her, das 2017 war turniermässig gesehen ein eher auf Sparflamme gehaltenes Jahr ... Das letzte Turnier von Lavinia und Baileys im 2017 war die Dressur in Biel-Benken im Mai, und Dark war sogar nur 1x auf Turnier dieses Jahr, in Bättwil im März. So wussten wir zwar nicht so richtig, was auf uns zukommen würde bzw. wie sich die Pferde auswärts benehmen würden, freuten uns aber darauf, dass wir wieder mal auf Turnier fahren konnten.

 

Lavinia hat mit Baileys und Dark am Samstag das GA05 angemeldet und für die Vereinsmeisterschaft am Sonntag zwei mal das GA07. Die Wochen vorher wurde noch fleissig geübt und wir hatten eigentlich das Gefühl, dass beide Pferde für diese Prüfungen parat waren. Die einzige Sorge war das Wetter, es zeigte schon Tage zuvor starker Regen für dieses Prüfungswochenende an und der Abreitplatz auf Gras war im letzten Jahr mit Wasser pure Schmierseife. Und bei Dauerregen macht das Starten nun wirklich nicht so viel Spass ...

 

Das Gute zuerst: wir blieben trocken. Am Samstag haben wir eine Regenlücke erwischt und hatten wirklich grosses Wetterglück, am Sonntag war dann allgemein wieder schöneres Wetter. Offenbar haben die Veranstalter aus der Schmierseife vom letzten Jahr gelernt und haben Sand auf die Wiese zum Abreiten gekippt, aber viel zu viel des Guten, die Pferde versanken völlig im Sand. Lavinia war zuerst mit Baileys dran und weil Dark nicht alleine im Hänger warten will, durfte er als Maskottchen mit auf den Abreitplatz. Das Warmreiten war schwierig, weil der Boden so tief war, im Prüfungsviereck lief Baileys besser. Das Programm gelang den beiden ganz ordentlich, wie immer genau geritten aber ohne grosse Höhepunkte. Das Resultat war ein 8. Rang/20 mit 61.82%. Es wäre mehr drin gelegen ... aber gut, das nächste Mal dann wieder :-).

 

Rasch umsatteln und dann mit Dark warmreiten, der leider innert Sekunden vom Tiefschlaf des Maskottchendaseins in den Raketenzustand des Starters mutierte. Prustend, mit erhobenem Schweif und tänzelnd bewegte er sich zum Abreitplatz, völlig entmutigend für Lavinia, deren Lust, sich in den Sattel zu schwingen, natürlich entsprechend gegen Null tendierte... Wir haben dann Baileys als Maskottchen mitgenommen und er beruhigte sich etwas, war aber die ersten paar Minuten zum Reiten alles andere als lustig. Wer ihn einmal so richtig bockend erlebt hat, kann uns nachfühlen ... So musste er halt volle 40 Minuten im tiefen Sand arbeiten, Lavinia gönnte ihm keine Pause und machte ihn so richtig müde.

 

Das Rezept schien aufzugehen und sie begann das Programm auch zuversichtlich und in dem Glauben, dass Dark wieder „bei ihr“ war. Leider war er so gespannt, dass er im Mitteltrab und auch in den Schrittpassagen ständig angaloppierte und sich nicht zurück nehmen liess. Das kostete sehr viele Punkte und somit waren die beiden mit 55.76% natürlich, trotz Lektionen die sehr gut gelangen, nur noch hinten auf der Rangliste zu finden, Rang 18/20.Trotz diesem enttäuschenden Ausgang der Prüfung war ich doch sehr stolz auf Lavinia, dass sie die Prüfung mit Dark „durchgestanden“ hat. Es war für sie nicht einfach und ich dachte mehrmals, jetzt steigt sie ab und wir fahren wieder heim, aber nein, sie hat es durchgezogen und die Prüfung zu Ende geritten. Hut ab vor diesem Mut und den starken Nerven!



Das Ziel für den nächsten Tag war also gegeben: besser machen ... Der Sonntag begrüsste uns mit Sonnenschein, und wir waren eigentlich wieder guter Stimmung. Da wir davon ausgingen, dass beide Pferde etwas Muskelkater vom Vortag bzw. dem tiefen Sand haben würden, rechneten wir mit weniger Zeit beim Warmreiten. Die Pferde waren dann auch wirklich beide etwas steif, vor allem Dark :-), was ihn aber nicht daran gehindert hat, in der Prüfung selber nochmals kurz durchzustarten. So schade, denn bis zu diesem letzten Mitteltrab war das Programm von Lavinia und ihm wirklich schön anzusehen. Dieser Patzer kostete den Sieg und so konnte Lavinia zwar den Vereinsmeistertitel nicht verteidigen, wurde aber gute Zweite. Das Programm mit der braven Baileys (ach, sie ist einfach herrlich entspannend und unkompliziert neben Dark ...) war wieder gut, präsize, etwas schwunglos und viel zu unterbewertet. Die Richterei war überhaupt wieder durchzogen und sehr fragwürdig, aber damit lernen wir zu leben und messen dem auch keine grosse Bedeutung mehr bei. Hauptsache, wir sind für uns selber zufrieden und wissen, wo wir noch „Baustellen“ haben und was wir besser machen können, und für dieses Mal war es auch ganz wichtig, dass wir unfallfrei durch die beiden Tage gekommen sind.

 

Vielen Dank an dieser Stelle an Lavinia für das Reiten und ein grosses Kompliment an sie für ihren Durchhaltewillen und Kampfgeist!