Donnerstag, 29.9.23

Am Morgen zeigt sich noch kurz die Sonne, als ich mit Sandor um halb 8 rausgehe, dann verschwindet sie hinter den Wolken und bleibt dort den ganzen Tag. Heute begleiten uns eher graue Wolken und es ist auch kühler – irgendwie scheint der Herbst in einer Nacht Einzug gehalten zu haben.

Wir nehmen uns vor, die Strecke über die Schleuse in Kuinre zu nehmen und Richtung Tsjukermeer zu fahren, und unterwegs anzuhalten, um eine Dusche zu nehmen und einkaufen zu gehen. Schon bald nach Ossenzijl teilt sich der Kanal und wir nehmen dieses Mal die Abzweigung westlich vom Naturschutzpark de Weerribben Wieden, eben Richtung Slijkenburg. Dort kann man nicht geradeaus, sondern muss den Umweg über Kuinre fahren, also so quasi ein U wie Umweg :-). Der Kanal ist ab dort sehr wenig befahren. Das liegt daran, dass es dort eine Brücke hat, die nur 2.60 hoch ist und nicht beweglich – wir kommen also mit der Fanny untendurch. Knapp, aber es reicht.

Der Kanal ist sehr schön, sehr ruhig und sehr grün, und so tuckern wir über 2 Stunden durch die Landschaft, halten kurz mal an, um Sandor rauszulassen und fahren dann wieder los, mit dem Ziel, in Echterenberg anzuhalten. Dort möchten wir kurz den Hafen aufsuchen, duschen und im Dorf einkaufen und dann wieder weiterfahren zu der kleinen Insel im Tsjukenmeer, um dort nochmals wild zu übernachten.

Kurz vor Echterenberg übernehme ich wieder das Steuer und steuere das Boot unter ein paar festen Brücken durch. Diese sind manchmal schon etwas eng und ich muss mich wieder ans steuern gewöhnen. Bald fühle ich mich auch sicherer und bleibe deshalb auch am Steuer, als wir die Brücke von Echterenberg passieren, vor der relativ lange warten müssen. Nach der Brücke befindet sich der Hafen auf der linken Seite und einmal mehr ist nicht zu erkennen, ob da irgendwo ein Platz frei ist. Da der Hafen sehr eng und klein ist und am vordersten Steg seitwärts noch ein Platz frei ist, entscheide ich mich für einen U-Turn und das seitwärts anlegen. Allerdings liegt da ein Boot und der Platz dahinter ist sehr knapp. Antonio fragt mich noch, ob ich sowas schon mal gemacht habe – Nö, ich kann mich nicht erinnern. Ich traue mir dies jedoch zu und schicke ihn an die Leinen. Er scheint es mir nicht so zuzutrauen und springt viel zu früh los auf den Steg, ich nehme an, wer will das Boot anhalten. Leider springt er so unglücklich ab, dass er den längsweg hinfällt, voll mit dem Gesicht aufschlägt und einen Moment liegen bleibt. So kann er beim Einparkieren nicht mehr helfen. Ich finde, ich habe das Manöver soweit gut im Griff, ich stosse vorne nicht am anderen Boot an, nur hinten muss ich das Heck mit der Heckschraube korrigieren, da es wegdriftet, bis ich draussen bin. Ich sehe, dass Antonio am Boden liegt und sichere das Boot, dann helfe ich ihm auf. Er hat sich das Knie bös aufgeschürft sowie am Kinn verletzt, beides blutig, am schlimmsten sind jedoch die Schmerzen in den Oberschenkeln. Er kann fast nicht aufstehen und die Schmerzen scheinen sehr schlimm. 

 

Nach einer kurzen Verarztung (ich desinfiziere die Wunden und beträufle sie mit Lavendel, gegen die Schmerzen im Oberschenkel kann ich leider nichts machen) bleibt Antonio auf dem Boot und ich gehe einkaufen. Wir beschliessen, im Hafen zu übernachten, falls der Arzt notwendig sein würde. Das ist dann zwar gemäss Antonio nicht notwendig und die offenen Wunden sind nach kurzer Zeit auch besser, nur die Oberschenkel schmerzen weiter. Laufen ist nicht möglich, er kann kaum aufstehen, also bleiben wir auf dem Boot und kochen nochmals Pasta 😊

 

Tja, was hat mein Pa immer gesagt? Waaaarten bis der Steg kommt ... nie vorher abspringen. Gut, das haben wir jetzt auch wieder gelernt. Leider auf die schmerzhafte Tour. 

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Kommentare: 1
  • #1

    gerard molendijk (Mittwoch, 04 Oktober 2023 14:57)

    Liebe Claudia. Habe dir jetzt geschrieben. HIER . kein Verbindung heisst es . Darum warte ein wenig .
    Mein Brief , KOMMT . !! Küssli PA.