8.-15. Mai 23

Sonntag, 8.5.23

Heute Abend kommt Antonio wieder nach Otterlo, das heisst, heute ist neben Pferdeställen misten und Weiden abbollen auch Haus putzen angesagt. Da das Wetter angenehm warm und milchig-sonnig ist, mache ich über den Mittag einen langen Spaziergang mit Sandor durch den Berkenrhode-Park zum Tümpeli. Sandor nimmt das erste Bad und schwimmt im ziemlich gut gefüllten Teich mit Freude den Stecken hinterher. 


Montag, 8.5.23

Das Wetter hält und wir unternehmen eine Velotour in die Mossel, allerdings radeln wir heute die grosse Tour. Wir fahren zuerst Richtung Ede und biegen dann dort links ab zur Mossel, gönnen uns einen feinen Borrel mit Dessert und radeln dann zurück nach Otterlo. Am Abend gehen wir fein essen in das Waldhoorn, sie bieten dort ziemlich ausgefallene Gerichte an. Es ist sehr lecker und fühlt sich nach Ferien an. 


Dienstag, 9. Mai 23

Was für ein Scheisstag heute, den werde ich so schnell nicht wieder vergessen. Er fängt recht harmlos an, Antonio hilft mir im Stall und nach einem gemütlichen Zmorge gehen wir eine grosse Runde laufen mit Sandor in der Ginkelse Heide. Wir nehmen den Volvo, da hat Sandor schön Platz, wenn wir nachher noch einkaufen gehen.
Wir haben Glück, es nieselt während dem Spaziergang nur ein bisschen, sobald wir zurück im Auto sind, beginnt es zu regnen und hört den ganzen Tag nicht mehr auf. 

Die nächste Station ist AH, einkaufen ist angesagt und der Rückweg führt über einen Umweg über Ede, Antonio will bei einem Coiffeur vorbei, um einen Termin abzumachen. Als wir aus der Seitenstrasse rausfahren wollen, donnert mir ein anderes Auto mit voller Wucht von links in die Seite. Er hat mich nicht gesehen - wie kann man den Volvo übersehen???? 

Der Anfang eines Nachmittages, der geprägt ist von warten. Wir erledigen alle Formalitäten und x (sehr viele!!!) Telefonate und warten dann 2,5 Std. auf den Abschleppdienst. Der lädt den Volvo auf und bringt ihn nach Veenendaal - der Schaden ist so gross, dass ich nicht mehr fahren kann. Das Rad hat es völlig verbogen und die Carrosserie hat auch ziemliche Spuren abbekommen. Um von Veenendaal nach Otterlo zu kommen, brauchen wir ein Taxi, auf das wir auch wieder fast eine Stunde warten. 

Alle Warterei begleitet von vielen Telefonaten mit Versicherung, Pannendienst CH und Pannendienst NL, Garagen und so weiter. Dazu regnet es ununterbrochen und wir sind schon bald pitschnass und frieren. 

Nach über 4 Stunden sind wir dann endlich in Otterlo, zwar heil aber ohne Volvo. Und nun kommt die nächste Hiobsbotschaft: die Kälber werden am nächsten Tag abgeholt, und zwar alle, auch "meines". Ich darf es - trotz Versprechen - nicht behalten. Das gibt mir grad den nächsten Dämpfer. Volvo und Kälbchen verloren? 

Den Volvo gebe ich nicht auf und bete, dass man ihn reparieren kann. Koste, was wolle - und dass die Versicherung mitspielt. Beim Kälbchen werde ich mich beugen müssen, da der Hof ja nicht mir gehört. Wieder ein harter, schmerzhafter Abschied...


Mittwoch, 10. Mai 23

Nach dem Morgenstall machen wir heute eine etwas grössere Spazierrunde mit Sandor im Wald hinter dem Park. Das Wetter ist zwar bewölkt, jedoch nicht so kalt, und Sandor darf wieder seinen Holzstecken im Wasser nachjagen. Er schwimmt sehr gerne und ist eine richtige Wasserratte geworden, im Gegensatz zu früher, wo er nicht ins Wasser traute. 

Den Nachmittag nützen wir, um das Kröller-Müller Muesum zu besuchen, da es angefangen hat zu regnen. Leider sind wir etwas spät dran, um den ganzen Park anzuschauen, wir haben die Grösse des Parkes unterschätzt und auch nicht realisiert, dass die hier alle um 17h schliessen. Das Museum ist sehr schön, allerdings ist die Kunst, die darin ausgestellt ist, nicht so ganz meines. Es hat sehr schöne und sicher auch sehr wertvolle Stücke, allerdings kenne ich mich mit Kunst einfach zu wenig aus. 

Wir fahren dann noch am Jagdhaus vorbei und geniessen einen Pfannkuchen im Center-Restaurant. Es regnet noch immer wie aus Kübeln, genau das richtige Programm also für solches Wetter.

Am Abend essen wir gemütlich zuhause und wer ist zu Besuch ...? Natürlich das Büsi Smoes. Sie hat sich wohl in Antonio verliebt und läuft ihm ständig nach. Sie ist wo er ist. 


Donnerstag, 11. Mai 23

Hält das Wetter heute? Wir hoffen es, denn wir werden den ganzen Tag draussen sein, der Besuch vom Keukenhof steht auf dem Programm. Da wollte ich schon immer mal hin und wir nützen heute die Gelegenheit. Wir fahren los bei trockenen Wetter, unterwegs regnet es wie aus Kübeln und der Himmel ist schwarz. 

Das heisst also, Schirm und Regenjacke in den Park mitnehmen, und beides brauchen wir dann auch. Der Park ist riesig und grundsätzlich wunderschön, schade einfach, dass ca. 70% der Blumen bereits verwelkt oder geschnitten sind. Die Blumen, die noch dastehen, sind farbenprächtig und man kann sich vorstellen, wie dies aussehen mag, wenn alles blüht. 

Die Flüsterboottour rund um die riesigen Blumenäcker schaffen wir bis aus die letzten Minuten im Trockenen. Obwohl nicht mehr viel von den Blumen zu sehen ist, entspannt die Tour auf dem Wasser. Auch Sandor kann sich dann irgendwann ein bisschen hinlegen, er ist den ganzen Tag sehr aufgeregt und schnüffelt alles ab. Der wird gut schlafen heute nacht!

Am Abend gönnen wir uns ein Essen auswärts im Le Grand Café im Park Berkenrhode. Das Essen ist gut, leider die Bedienung ahnungslos von Gastro und das gelieferte Essen entspricht bei weitem nicht dem bestellten. 


Freitag, 12. Mai 23

Nach dem Ausflug gestern machen wir heute einen eher gemütlichen Tag und geniessen die langsam hervor güggselnde Sonne. Den heute wieder etwas längeren Mittagsspaziergang machen wir durch die Heide "de Zanding" und staunen ab den modernen und sehr grossen Ferienhäusern, die in der Siedlung rund um dieses Heidegebiet liegen. Als Abschluss gönnen wir uns wieder einen Borrel im Restaurant de Wever, und wir können sogar draussen sitzen.

Den späteren Nachmittag lässt sich schön geniessen auf der eigenen Terrasse, und ohne Wind hat die Sonne schon ganz schön viel Kraft. Einfach mal eine Zeitlang nix tun. 


Samstag, 13. Mai 23

Heute ist Antonio's Geburtstag und wir machen einen Ausflug ans Meer. Er hat sich Callantsoog an der Nordsee ausgesucht. Das Wetter verspricht nicht nur, herrlich zu werden, es ist es auch. Sonnig und wolkenfrei den ganzen Tag. 

Wir starten nach dem Zmorge, leider etwas spät, und mein Navi führt mich über die Nationalstrassen anstelle der Autobahnen. Macht nichts, so lernen wir die Landschaft von Gelderland noch besser kennen. Es sieht alles sehr ähnlich wie die Veluwe aus und scheint ebenfalls viel Park/Naturschutzgebiet zu sein. Da wir über Lelystad fahren, müssen wir nachher über den Damm, der das Markermeer und das Ijsselmeer trennt. Ist schon beeindruckend, dieses Dammwerk. Oben angekommen, geht es von Enkhuizen quer rüber zur Nordseeküste, vorbei an blühenden und extrem intensiv farbigen Tulpenfelder. Die Felder, die wir am Donnerstag nicht im Keukenhof gesehen haben, kriegen wir jetzt zu Gesicht. Auch dies: sehr beeindruckend, vor allem in der Grösse und Farbe. 

Und dann: aaaah das Meer. Die Nordsee. Ziemlich aufgewühlt heute, es windet doch recht stark. Wir laufen dem Strand entlang und nach der Baustelle, wo sie den Sand auf dem Strand aufschütten, sind wir so gut wie alleine. Sandor darf endlich von der Leine und rast wie verrückt dem Strand entlang. Auweia, das tut seinem lädierten Bein wahrscheinlich nicht so gut. Seiner Psyche jedoch schon, er hat extrem viel Spass und geniesst den herrlichen Ausflug. 

Auch wir geniessen den Strand, die Weite, das Rauschen des Meeres und das leuchtende Blau des Himmels und des Meeres. Aaaaah ...... so lässt sich gut entspannen. 

Nach einem kurzen Imbiss in der Strandbude gehts wieder heimwärts, dieses Mal über die Autobahn bei Amsterdam. Gerade noch pünktlich kommen wir in Otterlo an, hier heisst es: Pferde in den Stall bringen, füttern, umziehen und ab ins Pomphuis. Wir gehen gediegen essen und feiern den 57. Geburtstag von Antonio.  


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Kommentare: 1
  • #1

    Antonio (Samstag, 01 Juli 2023 15:39)

    Es war eine super entspannende Woche... und meinen Geburtstag am Meer verbringen zu dürfen, bei diesem Prachtswetter, den unendlichen Sanddünen, die Weite des Meeres bis zum Horizont, das Rauschen der Wellen, die Stille, die Ruhe, der Wind... einfach traumhaft und ein purer Genuss! :-)