6. und 7.4.22

6.4.22
Der heutige Tag ist schnell erzählt, es passiert nämlich heute nichts, aber auch gar nichts Aussergewöhnliches. Das Wetter ist trübe, nass und kalt von Morgen bis am Abend, die Pferde kommen trotzdem raus, wie das halt in Holland so ist. Ich geniesse noch ein bisschen die Zufriedenheit und die Dankbarkeit von gestern nach und widme mich dann dem Weiter-Ausarbeiten der Challenge, die ja nun wöchentlich stattfindet. Es macht so viel Spass und das Wetter ist geeignet für das drinnen bleiben und arbeiten. Passt also alles 😊. Und deshalb von heute auch keine Bilder. 

 

7.4.22

Der heutige Tag ist der «Geburtstag» von meinem Mami, und ich starte den Tag mit lieben und dankbaren Gedanken an sie. Ich glaube, sie wäre stolz auf mich und den Weg, den ich gehe … forever in my heart🧡 
Heute Abend kommt Antonio zu Besuch, ich freue mich auf ihn, das heisst jedoch auch: einkaufen, putzen, vorbereiten. Den Morgen geniesse ich noch gemütlich mit Misten, Zmörgele, PC-Arbeiten, und lasse immer noch das dankbare Gefühl der letzten Tage nachwirken. Dazu ist es auch noch schönes Wetter geworden, wer hätte das gedacht! Ich jedenfalls nicht, am frühen Morgen war es noch sehr stürmisch, hat geregnet wie aus Kübeln und auch kalt. Mein Gedanke war: oje, die armen Pferde, müssen heute sicher wieder raus … Und ja, sie mussten raus, alle mit Decke, der Regen hält sich den ganzen Tag in Grenzen, gottseidank. Und ab und zu drückt sogar die Sonne durch.
Als ich über den Mittag Richtung Berkenrhode abzweige, mein üblicher Spaziergang mit Sandor, winkt mir plötzlich jemand von einem Auto aus enthusiastisch zu. Hä, ich kenne doch gar niemand hier? Die meint bestimmt nicht mich …  Das Auto hält an und es ist die Dame, die ich vor ein paar Tagen über den Mittag beim Stall auf dem Sandweg angetroffen habe. Sie hat ihr Pferd in diesem «Stall» (es ist nicht mehr als zwei baufällige Boxen auf einer Weide, wo die Pferde Tag und Nacht hausen) und sie wollte mit ihrem Pferd zuerst nicht an uns vorbei. Zuerst dachte ich, ihr Pferd scheut vor dem riesigen Stecken, der Sandor in der Schnauze hatte, dann stellte sich heraus, dass sie mich mit einem bösen Mann mit einem noch böseren Schäferhund verwechselt hat. Und Angst hatte, dass der Hund ihr Pferd anfällt. Sie erzählte mir Horrorgeschichten von diesem Hund, dass er alles anfällt und schon mehrere Tiere totgebissen hat und der Mann das lustig findet und die Polizei nichts machen kann …
Vielleicht weil mich solche Stories nicht interessieren, habe ich diese Begegnung verdrängt bzw abgehakt. Nun hält sie an und fragt mich, ob ich denn noch lange in NL sei und ob wir nicht mal zusammen ausreiten sollen …? Naja, ich bin mir noch nicht sicher, ob ich mich freuen soll, Anschluss gefunden zu haben oder ob so ein Ausritt mit Dramastories dann nicht zu doof wird. Wir werden sehen.

 

Immer noch in guter Stimmung und auch etwas amüsiert laufe ich den Sandweg zurück zum Haus und sehe, wie beim Nachbarn schon wieder 3 riesige Viehtransporter parkieren. Auweia, blitzartig ist meine gute Stimmung weg, und ich muss mit schwerem Herzen an all die armen Tiere denken, die jetzt auf diesen Transportern in den Tod geschickt werden. Etwas hin- und hergerissen tröste ich mich damit, dass das Leben in diesem dunklen Stall ohne jegliches Tageslicht auch nicht schön ist und der Tod somit vielleicht eine Erlösung. Trotzdem, jedes Lebewesen hat das Leben verdient, ein schönes und würdiges Leben und diese Szene hält mir wieder mal den Abschaum, die Arroganz und die Gier der Menschen und damit das für die Tiere damit verbundene Elend vor Augen. Wie kann man nur …? Ich werde es nie verstehen. Bin einmal mehr froh, Vegetarier zu sein!
Wieder zurück im Haus mache ich mich an die Vorbereitungen für Antonio: Putzen, einkaufen. Gegen Abend, genauer gesagt, 5 Minuten bevor wir die Pferde von der Weide holen wollen, beginnt es wieder zu schütten, und zwar quer und aus vollen Kübeln. Ich bin in 10 Minuten klitschnass, egal, im Haus ist es schön warm. Nur fällt jetzt wohl das Reiten heute aus, der Sandplatz ist unter Wasser und nochmals voll nass zu werden, darauf habe ich keine Lust.
Im Schafstall sind derweilen weitere Lämmchen geboren worden, als ich reinschaue, sind 2 so neu, dass sie immer noch nass sind. Mittlerweile sind es ganz schön viele neue Lämmchen, ich habe den Überblick nicht mehr so. Und alle sind soooo herzig. Wie alle kleinen Tiere halt.
Die Reise von Antonio scheint mir heute etwas abenteuerlich, er schickt mir am Nachmittag zuerst die Nachricht, dass sein Zug ausfällt und er einen anderen nehmen muss, der dann jedoch nicht losfährt wegen technischer Störung, und dann auch noch einen weiteren Umweg nehmen muss. Na, Hauptsache er kommt schlussendlich heile an, ist ja nicht so wichtig, ob eine Stunde später oder früher. Wir haben Zeit 😊. Und so gegen 22 Uhr kommt er dann tatsächlich heil in Arnhem an und alles ist gut gegangen. 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0