26.2.22

Ganz überraschend hat sich Paige gemeldet und mir einen Ausritt vorgeschlagen. Paige ist die Reitbeteiligung von Harry, dem Irish Draught Horse von Willemiek, und macht geführte Touren durch den Park. Sie hat mich ja beim ersten Ausritt damals auch begleitet. Vor einiger Zeit hatte ich sie mal gefragt, ob sie wieder mit rauskommen mag, und dann habe ich lange nichts mehr gehört. Nun schreibt sie mir, dass sie einen Ausritt in den Wekeromse Zand plant mit einer Reitfreundin, die einen Friesen hat und ob ich mitkommen mag. Zuerst zögere ich, denn im Wekeromse Zand sind Hunde nicht zugelassen, und ergreife dann doch die Gelegenheit auf diese Abwechslung. Der Wekeromse Zand ist dort, wo ich in den ersten Tagen spazieren war, als ich Dark noch nicht reiten wollte, erinnert ihr euch 😊?

Weil Sandor ja nicht mit auf den Ausritt darf, gehe ich vorher gute 1,5 Stunden mit ihm laufen und eigentlich hätte ich genug Bewegung für heute … Dann hole ich Dark von der Weide und bin etwas zu früh dran, bzw. Paige kommt dann auch noch zu spät. Ich nütze diese Zeit, Dark wieder etwas an das Alleinesein zu gewöhnen. Er tut mir schon leid, wenn er sich dermassen stresst in der Boxe, trotzdem, da muss er nun irgendwie durch … und ich auch …

So bald ich ihn rausnehme und putze, ist etwas besser. Er ist immer noch angespannt, aber immerhin bockt und steigt er dann nicht mehr wie ihn der Boxe. Ich lasse mir also viel Zeit zum Putzen und so gegen 14h reiten wir dann los. Durch einen Unfall wird der Verkehr umgeleitet und genau über die Strasse geleitet, die wir reiten müssen, um in den neuen Wald zu gelangen, es herrscht sehr viel Verkehr also. Wir gehen zum Eingang des Waldes, wo ich mal rauskam, als ich mich (mit Hund) extrem verlaufen habe, erinnert ihr euch 😊? Siehe 21.1.22 - so schliessen sich die Kreise …

Harry ist etwas guckig und wir treffen auch sehr viel Ungewohntes an. So sind sie z.B. mit MotocrossTöffs am rasen über die Felder, es hat tonnenweise Radfahrer-Gruppen, Jogger, Motocrosser im Wald, Spaziergänger und eben, Fahrzeuge. Dark beeindruckt das alles nicht, er guckt ein bisschen und geht dann mutig durch alles durch. Im Wald treffen wir dann die Dritte im Bunde, Susanne mit ihrem Friesen, der ebenfalls Harry heisst. Sie meinte nur, ihr Pferd sei etwas heiss heute und er mag weder Velofahrer, Mountainbiker im Wald, Fahrzeuge etc. noch überhaupt alles, was die Ruhe stört. Kaum sind wir ein paar Meter geritten, kommen von hinten zwei Motocrössler, ein Zugfahrzeug mit schepperndem Hänger und noch ein paar Velofahrer. Harry und Harry sind ganz schön nervig, Dark guckt sich das Ganze an und bleibt voll cool. Na gut, doch kein Pferd zu verschenken, das hat er jetzt wirklich prima gemacht.

Er bleibt den ganzen Ausritt grundsätzlich brav und auch händelbar, er zieht einfach saumässig und das mag ich gar nicht. Es ist dann wirklich ein grosser Kraftaufwand, ihn zu halten und ich muss ihn auch mehrere Male radikal bremsen. Vor allem im Trab, da sausen die Harrys einfach im Stechtrab davon und da stresst er dann voll hinterher, hört auf keine Hilfen mehr und will einfach den Anschluss nicht verlieren. Und im Galopp dümpeln die Harrys vor sich hin, das mag Dark auch nicht, da würde er lieber Vollgas geben. Im Schritt ist er ihnen ebenfalls viel zu schnell, obwohl er grundsätzlich keinen so grossen Schritt hat. Die anderen beiden sind einfach noch viel viel kürzer, also muss ich ihn auch da den ganzen Ausritt zurückhalten. Das ist etwas mühsam bzw. ich finde es etwas schade, das ist dann das Einzige, was ich heute motzen kann. Das Gelände ist superschön, hier ist das Gelände nicht ganz so flach wie im Roekelse Wald, es geht Höggerli ufe Höggerli abe und das macht Spass. Es hat sogar einen Teich, in den wir kurz die Hufe baden gehen (die anderen beiden wollen nicht mit), und über die Heide zu galoppieren durch den Sand ist ein besonderes Erlebnis.

Nach 2,5 Stunden sind wir wieder zurück im Stall und ich bin ganz schön geschafft. Heute habe ich die Sonne ja wirklich voll ausgekostet und gönne mir deshalb einen gemütlichen ruhigen Abend OHNE körperliches Training.