Montag

Als ich heute Morgen aufwache, stürmt und regnet es wie verrückt. Ja der Sturm war angekündigt, trotzdem beeindruckend, wenn es im Dunkeln so heftig windet und die Bäume ächzen und sich biegen. Es folgt ein nasser Morgenspaziergang, und auch heute bringe ich Dark früher auf die Weide, da ich noch einen BC habe. Oje der Arme, ich versuche, ihm nochmals die Decke zu montieren, damit er nicht ganz so nass wird, leider ist diese unbrauchbar. Na gut, dann muss sein dickes Fell ihn heute vor Wind und Kälte und Nässe schützen. Lustig finde ich, als ich Dark auf die Weide lassen, dass sich alle Schafe in der kleinen Hütte vor dem Sturm versteckt haben. Ich hätte nie gedacht, dass in dieser Hütte, siehe Foto, über 20 Schafe Platz haben. Und das zeigt mir, dass auch Schafe einen Unterstand schätzen, auch wenn in Holland landläufig die Meinung herrscht, Schafe brauchen keinen Schutz. Weder vor Sonne noch vor Regen oder Wind.  

Über den Mittag wollte ich eigentlich nur kurz raus und gehe deshalb in den Wald rechts, ich verirre mich aber wieder und aus dem «kurz» wird dann doch fast 2 Stunden. Es hat sehr gut getan, sich so richtig durchwinden zu lassen, und auch der Regen macht mir nichts aus, es ist alles eine Frage der Kleidung. Die Stimmung ist sehr speziell, im Wald hört man den Wind nur durch die Bäume rauschen, auf den Waldwegen spürt man ihn nur ab und zu. Es bietet sich die super Gelegenheit, ein paar Videos für den Newsletter und Linkedin zu machen, denn die heutigen Erlebnisse haben so viele Parallelen mit dem Leben. Auch im Leben geht es manchmal stürmisch zu und her, auch im Leben verirrt man sich ab und zu, auch im Leben kann es sein, dass man Gegenwind hat und wie schön ist es dann, schlussendlich Richtung Ziel mit viel Rückenwind unterwegs zu sein. Die Träume als Wind unter den Flügeln, und dieser Gedanke gibt mir (wieder) Kraft und Mut und Zuversicht. 

Ganz unerwartet finde ich ein grosses, wunderschönes, farbiges Blatt einer Lilie auf dem braunen Waldboden. Lilie? Hier hat es weit und breit entfernt keine einzige Blume, nur winterkahle Bäume und Moos ... woher ...??? Ich freue mich so wahnsinnig über dieses "Zeichen", woher es auch immer kommen mag und kann mich gar nicht sattriechen an dem wunderbaren, bezauernden Duft. Woher kommt dieses Blatt bloss? Egal! Hauptsache DA. Geschenke darf ich mir erlauben, anzunehmen und mich daran zu freuen. Eine weitere Parallele zum Leben.

Sandor ist sowieso glücklich, wenn er rumdüsen kann, ihm scheint das Wetter völlig egal zu sein. Am Schluss ist er pitschnass und voller Dreck, aber glücklich und zufrieden. So soll es doch sein.

 

Da es auch am Nachmittag wirklich viel regnet und heftig windet, schaue ich um 15h mal kurz nach Dark. Er steht  mit hängendem Kopf und frierend am Eingang, also nehme ich ihn rein. Leider bleibt er nicht alleine in der Boxe, er wiehert ständig den anderen Pferden und steigert sich in seine Trennungspanik. Na gut, dann darf er halt wieder raus, dort steht er dann zwar wieder beim Tor, trotzdem ist mir dies lieber als sein Getue in der Boxe. Als ich ihn dann um 17h reinhole, habe ich allerdings schon das Gefühl, dass er jetzt wirklich kalt hat. Hoffentlich ist es morgen ein bisschen besseres Wetter … Nicht wegen mir, aber wegen Dark. 

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Kommentare: 2
  • #1

    Antonio (Montag, 31 Januar 2022 20:04)

    Einfach schön und herzerwärmend zu lesen wie man sich an kleinen sachen in der natur tief freuen kannst. Man sollte viel bewusster durchs leben gehen... Danke für deinen beitrag.

  • #2

    papatje (Dienstag, 01 Februar 2022 17:49)

    ja , Antonio hat schon recht , sich an Kleinigkeiten zu freuhen , ist doch herrlich. Sie zu sehen , ist einen
    Naturgabe , glücklich sind die Mensen die das können .