21.1.22

Hui, heute ist wieder kalt. Naja, es ist auch Winter, und wenn ich die Fotos aus der Schweiz betrachte, bin ich froh ist hier wenigstens nicht gefroren. Es ist halt der kalte Wind, der einem um die Ohren zieht und die gefühlte Kälte bringt. Immerhin regnet es nicht, das ist doch auch schon viel. Im Stall entdecke ich, dass in der Nacht ein Kälbchen geboren worden ist, jesses ist das herzig! Es hat ein Herz mitten auf der Stirn und ist noch so klein und süss … das wäre doch was zum spielen für Dark … dieser spielt heute lieber mit seinen Kumpels Indy und Harry auf der grossen Weide und ich darf wieder seine Boxe misten.

Nach der Büroarbeit gehe ich mit Sandor raus, ich nehme mir vor, wieder etwas länger laufen zu gehen und versuche es dieses Mal mit einem anderen Wald. Wenn man vom Haus den Roekelse Zandweg abläuft, dann gibt es danach eine Abzweigung nach links, diese führt zum Eingang des Roekelse Bos, da wo ich immer mit Dark reiten gehe. Nach rechts habe ich es auch schon probiert, das ist dort, wo ich mit Sandor und Dark in den ersten Tagen mal der Strasse entlang gelaufen bin. In der Zwischenzeit habe ich auf der Karte herausgefunden, dass auch dort irgendwo ein Eingang zu einem Wald sein muss. Es hat dort eine Feriensiedlung und ich getraue mich mal ganz frech dort in diese Siedlung, denn ich sehe ganz klein angeschrieben einen Wegweiser zum Wald. Nach dem Durchqueren des Feriendorfes gelange ich wirklich in den Wald und wow, hier ist ebenfalls sehr schön zum Wandern. Es ist menschenleer, herrlich, und ich geniesse bewusst jeden Moment und versuche, an nichts zu denken und nur die Natur zu geniessen. Sandor flitzt zwischen den Bäumen hin und her, ihm macht es riesigen Spass, neues Gelände zu erkundigen. Und so laufen wir vor uns hin, einmal halte ich an, da ist eine kleine Hütte als Aussichtspunkt gebaut. Ich setze mich hinein und beobachte den Wald und mir fällt auf, wie tot und trist der Wald eigentlich ist so im Winter. Und trotzdem geht von ihm eine Ruhe, eine Stärke und eine Schönheit aus, die fasziniert. Zudem riecht es frisch nach Moos und gefällten Bäumen, eine Wohltat. Es ist faszinierend sich vorzustellen, dass in wenigen Wochen hier alles von braun zu grün gewandelt sein und der Wald in seinem neuen Gewand erblühen wird.

Nach einer Weile denke ich, es ist Zeit, die Richtung nach Hause zu nehmen und da ich das Handy nicht dabei habe, muss ich meinen Orientierungssinn zu Hilfe nehmen. Ich habe die Grösse des Waldes absolut unterschätzt und habe nach einer Weile keine Ahnung mehr, wo ich bin und ob ich in die richtige Richtung laufe. Und was macht man in so einer Situation? Naja, ich laufe einfach mal gerade aus, irgendwo werde ich dann schon ankommen. Nach einer gefühlt sehr langen Strecke komme ich an einen etwas grösseren Pfad, ein Velo- und Reiterweg, und diesem folge ich in eine Richtung, von der ich Autos höre. Bei der grossen Strasse angekommen, entdecke ich einen Landschaftsplan mit den Knotenpunkten für Velo und Reiter und finde heraus, oje ich bin genau in die falsche Richtung gelaufen. Also den Velo- und Reiterweg alles zurück und weiter geradeaus und weiter und weiter … manno, sind diese Wege lang hier in Holland. Nebenan entdecke ich einen Militarypark für Pferde, wow, sieht toll aus. Würde ich springen mit Dark, käme ich sicher mal hierher! Irgendwann komme ich dann an die nächste Querstrasse mit einem weiteren Plan und dort kann ich mich dann orientieren und finde so den Heimweg. Das ist eine ungewollt lange Wanderung geworden, aber egal, war schön und ich habe neue Landschaften entdeckt. Als ich im Haus ankomme, sehe ich auf die Uhr, ok es sind «nur» 2,5 Stunden gewesen, ich habe das Gefühl, mindestens 3 Stunden unterwegs gewesen zu sein. Da ich das Handy ja wie gesagt vergessen habe, kann ich heute leider keine Fotos zeigen.

 

Am Abend sattle ich Dark noch für ein bisschen Dressurtraining, er ist heute etwas faul, ich glaube, ihm steckt der Galopp im tiefen Sand von gestern noch in den Knochen. So übe ich nicht allzu lange, versorge ihn bald wieder und verabreiche ihm seinen wohlverdienten Slobber. Und besuche noch das Kälbchen, es schläft neben seiner Mutter und träumt … Am liebsten würde ich dableiben und es einfach nur anschauen. Oder eh grad mitnehmen ... 

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