19.1.22

Heute starte ich die Reise zurück in die Vergangenheit. Eigentlich habe ich mit der Familie Kolkmann in Friesland abgemacht, ich kenne sie noch von ganz früher, als wir uns über Jan und die Friesen kennenlernten. Das sind nun auch schon über 30 Jahre her … leider kriege ich kurz vor dem Abfahren eine Whatsapp, dass sie alle an Corona erkrankt sind. Da ich keine Lust habe, mich anzustecken, verschieben wir den Besuch und ich entschliesse mich spontan, Nijmegen zu besuchen. Die Reise zurück in die Vergangenheit – der Ort, wo Opa und Oma gewohnt haben und ich viele schöne Ferientage verbringen und geniessen durfte. So herrlich unbeschwert, als kleines Kind … ach, wie gerne erinnere ich mich an die Zeit, als ich jeweils im Wohnwagen auf dem grossen Bett lag, der Regen prasselte auf das Dach und ich mich in den Comics von Suske und Wiske-Comics vergraben habe - Dropies mampfend, bis mir schlecht war.

Dank Navi habe ich die St. Hubertusstraat gefunden, ich hätte den Weg dorthin niemals mehr alleine gefunden. Ich frage mich, wie habe ich das bloss früher gemacht? Wow, irgendwie habe ich in einem früheren Leben wohl doch eine Art Orientierungssinn besessen … Es hat sich rund um die Strasse viel verändert, es wurde gebaut wie verrückt, das alte Haus jedoch steht immer noch genau so da, wie ich es in Erinnerung hatte. Die Nummer 3. In der Erinnerung war es vielleicht ein bisschen grösser. Sonst kommt mir von der Umgebung her wenig bekannt vor, mal hier und da etwas wie die grosse Kirche an der Ecke, der Spielplatz etwas weiter vorne. Aber sonst: wenig bis gar keine Erinnerungen. Ob dies in der City besser wird? Ich besuche noch kurz das Zentrum, und muss gestehen: da kann ich mich an gar nichts mehr erinnern. Wirklich nichts. Egal, ich schlendere durch die Citygassen, Nijmegen ist ja relativ gross, und die Geschäfte dürfen wieder offen sein. Es hat viele sehr spezielle und alternative Läden, typisch Holland halt. Nach einem kurzen Bummel durch die Gassen mache ich einen kurzen Abstecher an den Waal-Maas-Kanal, staune ab der Grösse und fahre dann mit dem Auto etwas raus. Sandor soll ja auch auf seine Kosten kommen und so drehe ich nach einem kurzen Sightseeing-Aussteiger aus dem Auto für die riesigen Schleusen ab in Richtung Damm von Weurt. Auf dem Spaziergang am Wasser entlang und wieder weit weg von den Menschen lassen wir uns den Wind ins Gesicht fegen, langsam beginnt es auch zu regnen und so fahre ich wieder Richtung Otterlo zurück. Ich beschliesse den Tag mit einem etwas befremdenden Gefühl. Ist das nun gut oder schlecht, normal oder nicht normal, dass ich mich an so wenig erinnern kann? Ist ja aber eigentlich egal, ich habe Nijmegen als heutiger Mensch nochmals kurz erlebt, es ist eine beeindruckende Stadt, ich empfand sie als sehr gross und modern, zum Teil aber auch trist und monoton. Austauschbar. Mal sehen, ob ich bei anderen Städten mehr «gepackt» werde.

 

Noch kurz Futter einkaufen auf dem Nachhauseweg, mir fällt auf: ich kaufe mehr Futter für Sandor und Dark als für mich 😊. Und nun regnet es gehörig, also heim und die Pferde reinnehmen. 

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