7.1.22

Wir beginnen die tägliche Routine in Absprache mit Willemiek wie folgt: um 7h gehe ich den Pferden Heu geben und drehe eine Runde mit Sandor, anschliessend verkrieche ich mich nochmals im warmen Bettchen. Willemiek gibt um 9h das Kraftfutter und um 10h kommen alle auf die Weide, ich bringe Dark selber raus und helfe ihr bei den anderen Pferden. Danach gönne ich mir ein ausgedehntes Frühstück mit ersten PC-Arbeiten.

In der Zwischenzeit habe ich mir Informationen geholt, wo denn diese tollen Reitwege im nahe gelegenen Walde sind. Der Wald heisst hier «het Roekele Bos» und ist ein Teil der Hoge Veluwe. Es gibt hier ganz viele Reitwege, die sogar markiert sind, nur muss ich zuerst den Eingang zum Wald finden. Die Boerderij ist ein Stück weit entfernt vom Wald und auf der Karte sehe ich, dass ich zuerst einer Hauptstrasse entlang muss. Hmmm. Na gut, bleibt uns wohl nix anderes …?

Ich mache mich also nach dem Mittag auf, mit Dark und Sandor zu Fuss das Gelände zu erkundigen. Dark habe ich vorsichtshalber gezäumt. Den Abzweiger auf die Sandstrasse finden wir sofort, und auch die Strasse, die zum Eingang des Waldes führt. Es ist zwar eine Hauptstrasse, aber wenig Verkehr und Dark benimmt sich vorbildlich. Die Autos interessieren ihn überhaupt nicht, eher die Pferde, die auf den Weiden stehen, die den ganzen Weg säumen. Auch Schafe und sonstige komische Sachen hat es überall, er guckt und bleibt superbrav. So ein tolles Pferd!

Kurz vor dem Waldeingang müssen wir noch eine grosse und befahrene Strasse überqueren, auch da bleibt Dark obercool. Vorbei an vier Tinkern, die – man könnte es nicht glauben – extrem Gas geben und auf der Weide rumrennen und rumbocken. Da wird Dark schon etwas hellhöriger, und bleibt trotzdem ruhig an meiner Seite. Wir finden den Eingang zum Wald und geniessen schon bald die Ruhe und die langen, geraden Sandwege. Ok, ich sehe schon: hier zu reiten wird die Herausforderung sein, mich nicht zu verreiten … es sieht alles gleich aus, alle Wege gehen gefühlt endlos geradeaus. Immerhin hat es ab und zu Markierungspunkte, die unterschiedliche Reitwege markieren. Ich muss zuhause mal gucken, was das für Routen sind und mir eine merken, so verirre ich mich vielleicht nicht so arg.

Unser erster Spaziergang im Wald beenden wir nach ca. 2 Stunden, wieder zurück der Strasse entlang, Dark ist völlig entspannt. Oder vielleicht doch auch langsam etwas müde von all den vielen neuen Eindrücken.

Abends treffe ich die Besitzerin von Indy im Stall, sie ist eine Tourenführerin und bietet geführte Touren mit Pferd im Gelände an. Na da profitiere ich doch gleich und frage sie nach einer solchen Tour und wir machen für den nächsten Tag ab.

 

Abends probiere ich dann das Dressurviereck noch schnell aus: Dark an die Longe und einfach mal testen, wie er sich da benimmt. Er ist ruhig, gelassen, und wahrscheinlich einfach auch ein bisschen müde. Und ich bin froh, dass er «runtergekommen» ist von dem ganzen Transportstress … 

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