15.1.22

Ich habe heute Nacht schlecht bzw. wenig geschlafen, allerdings habe ich von einem Umzug mit den Pferden geträumt. Es waren einige meiner Pferde und Ponys da, welche weiss ich nicht mehr genau, und ich habe mich über diesen Traum riesig gefreut. Ja, umziehen, das wäre wirklich ein Traum!

Zudem habe ich mich viel damit beschäftigt, was denn die Ereignisse von gestern für mich bedeuten. Es ist wohl so, dass ich lernen muss, glücklich zu sein und mein Leben zu geniessen, auch wenn es in der Welt weiterhin Elend, Leid und Schmerz gibt. Es ist wichtig, mir zu erlauben, dass ich trotzdem glücklich sein darf. Ich kann nicht die Welt retten und es nützt den armen Tieren auch nichts, wenn ich mit ihnen mitleide. Mit dieser Erkenntnis geht es mir schon etwas besser und ich freue mich wieder, dass ich hier sein darf …

Als ich Dark’s Boxe am misten bin, ist der Tierarzt wieder da und es sieht nicht grad gut aus für das eine Rind, das am Boden lag. Es liegt noch immer, kriegt nun Infusionen und die Männer versuchen, ihm aufstehen zu helfen. Leider erfolglos. Mir bleibt, die Boxe von Dark schön herzurichten und die Männer machen zu lassen …

 

Über den Mittag gehe ich etwas länger laufen mit Sandor. Wir nehmen den Weg ins Roekelse Bos unter die Füsse und Pfoten und sobald wir im Wald sind, umfängt uns wohltuende Stille. Der Nebel dringt auch durch den Wald und verleiht der ganzen Szenerie eine mystische Stimmung. Wunderschön! Ganz im Sinne der Erkenntnis von heute Morgen geniesse ich den Augenblick. Zwar erlaube ich mir kurz, ein paar Fotos zu machen, denn die Stimmung ist speziell und ich möchte sie gerne festhalten. Danach bin ich im Hier und Jetzt und nehme die Ruhe des Waldes sowie die Kraft der Umgebung auf. Wir sind fast 2 Stunden unterwegs und danach fühle ich mich ruhig und aufgetankt. Trotz dem Wissen, dass auch in diesem Augenblick in der Tier- und Menschenwelt viel Elend und Leid herrscht. Ich erlaube mir, glücklich zu sein und bin dankbar für diese wunderbaren mystischen Momente und die Erkenntnis. 

Am Nachmittag sitze ich wieder am PC und gucke etwas Livestream der Friesen Hengste-Keuring in Leeuwarden. Wenn ich die Friesen sehe - und vor allem auch die älteren Modelle - dann wird mir wehmütig ums Herz und ich erinnere mich an alle meine lieben Friesen. Wie sehr habe ich sie geliebt und haben sie mein Leben bereichert. Auch wenn es oft nicht einfach war. Ich vermisse sie alle. 

Aber jetzt geniesse ich den Livestream, und mit den tollen Bildern der gewaltig trabenden Hengste im Kopf mache ich mich auf, Dark von der Weide zu holen und ihn parat zu machen für das Reiten. Mittlerweile ist es dunkel geworden, egal, ich nehme mir viel Zeit, um ihn zu striegeln. Er hat sich sowohl in der Nacht in der Boxe hingelegt und auch tagsüber auf der Weide mehrmals gewälzt, so lohnt sich das gründliche Striegeln wenigstens. Er scheint es zu geniessen, mampft genüsslich sein Heu und steht entspannt da, während ich ihn putze und sattle. 

Auf dem Dressurviereck ist es ebenfalls ziemlich mystisch: der Nebel hängt über dem Boden und wird von den Scheinwerfern beschienen. Dark ist sehr aufmerksam, guckt sich angespannt um und zuckt in den ersten paar Minuten so typisch darkmässig zusammen. Trotzdem: er bleibt sehr brav, die ganze Zeit, einem rumspeedenden Sandor, klappernden Steigbügel des Westernsattels von Indy und Nachtgeistlis zum Trotz. Er läuft super, wunderbar gut vorwärts, ich muss ihn nie treiben und wir können so richtig arbeiten. Wow, das macht so viel Spass! Am Schluss gelingt uns noch ein paar Meter eine tolle Passage und ich bin wieder einmal happy und so stolz auf mein tolles Pferdchen. Er hat das super gemacht und dafür kriegt er viele Knuddels und eine Riesenportion Slobber. 

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