12.1.22

Das Morgenritual ist immer das Gleiche: um 7 Heu geben, um 9 Futter und um 10 raus. Auch heute ist das Wetter wieder trocken und gut, wenn auch etwas neblig. Die Arbeit am PC, einkaufen und ab und zu was essen, auch das gehört jetzt zum täglichen Ablauf. Um 14.30 hole ich Dark wieder von der Weide, heute will ich mal einen Ausritt ganz alleine ins Gelände wagen. Er steht, na wo wohl – ganz zuhinterst bei den Nachbarspferden. Da versteh einer mal die Pferde … er kommt auch heute nur eher widerwillig mit nach drinnen, dort darf er ein bisschen Slobber schlecken und danach wird wieder geputzt. Auch heute tanzt er wieder rum, so alleine angebunden im Stall, bis ich ihn kurz anschnauze, dann geht das Stillstehen wieder. Sorry für das Anschnauzen … nur, beruhigend auf ihn einreden nützt gar nix, das ignoriert er einfach.

Ich sattle und schnalle die Steigbügel zwei Löcher weiter nach oben, schliesslich wollen wir ja galoppieren gehen 😊. Aufsitzen tu ich allerdings erst, als wir die Strasse überquert haben und auf dem Sandweg sind. Dark bleibt hoch erhobenen Hauptes stehen, sieht zwar alles was sich bewegt und ist etwas gespannt, aber er bleibt ganz brav stehen. Auch als ich losreite, guckt er alles an, trotzdem bleibt er bei mir und benimmt sich richtig vorbildlich. Wir bringen auch dieses Mal die Hauptstrasse und die Überquerung der noch grösseren Hauptstrasse gut hinter uns, einzig das Toröffnen beim Eingang zum Wald klappt nicht so ganz. Autsch mein Knie!

Nun sind wir also im Wald und auf den Reitwegen und ich gehe einfach mal gerade aus. Schon bald trabe ich an, und kann mir auch das Galoppieren nicht verkneifen. Wow ist das toll, auf diesen Sand-/Waldwegen fühlt man sich wie im Reiterhimmel. Wir gehen kreuz und quer durch den Wald und dank der quadratischen Wege (zweimal abbiegen und du bist wieder in umgekehrter Richtung) kann ich mich auch gut orientieren. Ich geniesse es sehr, dass Dark so gut vorwärts geht und auch richtig an die Hand zieht, er scheint vom Sand nicht unbedingt müde zu werden. Im Gegenteil, nach den ersten paar Mal angaloppieren drückt bei ihm das nicht vorhandene Vollblut durch – er zieht voll an und lässt sich kaum zurückhalten.

So ganz getraue ich mich nicht, ihn voll galoppieren zu lassen und so geniessen wir die Wege eher gesittet. Dark ist so brav, auch als immer wieder Mountainbiker hinter irgendwelchen Büschen auf Parallelwegen auftauchen. Und auch auf dem Heimweg: zufrieden und doch aufgestellt und gut im vorwärts läuft er heim, lässt sich von galoppierenden Pferden, Autos, Traktoren und hinter Hecken bellenden Hunden nicht aus der Ruhe bringen. Genial, ich bin soooo stolz auf ihn! Wow das hat jetzt richtig Spass gemacht.

 

Auch heute kriegt er im Stall angekommen wieder seinen wohlverdienten Slobber und darf sich in der Boxe erholen. Wenn wir jetzt noch das Alleine-Sein hinkriegen, ist er perfekt!

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